Virus-Logo (5658 Bytes)April 1999
Nr. 7

kritisch Stern konstruktiv

 

 

Schlagzeilen:

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NATO-Faschismus (47675 Bytes)Schwerpunkt - Kosovo:

Es ist Krieg!

Es herrscht Krieg! Den meisten scheint diese Tatsache noch gar nicht richtig bewusst zu sein, ist der Krieg doch weit weg. Er findet praktisch ausschließlich in den Medien statt, während hier in Deutschland alles seinen gewohnten Gang geht. Nur die Nachrichten und die Zeitungen künden davon, dass deutsche Soldaten wieder einmal ausgesandt wurden, um andere Menschen zu töten. Aber auch in den Medien ist die erste Aufregung verklungen. Die täglichen NATO-Pressekonferenzen sind schon fast zur Routine geworden, und ebenso auch die ständigen Horrormeldungen über Flüchtlingsleid und über Bombentreffer in Jugoslawien. Man hat sich schon fast daran gewöhnt und regt sich kaum noch auf. Die Mehrheit der Deutschen trägt das angemessene Maß an Betroffenheit zur Schau, aber interessiert sich ansonsten doch mehr für das nächste Talkshowthema oder die Benzinpreise. Das wird sich wohl erst ändern, wenn die ersten deutschen Soldaten in Zinksärgen in die Heimat zurückkehren.
Man erinnere sich, wie das beim Vietnamkrieg war: Die zwei Millionen getöteten Vietnamesen haben in den USA kaum jemanden interessiert. Erst als die Zahl der getöteten Amerikaner nach mehr als 10 Jahren Krieg auf fast 60'000 angewachsen war, wurde der Druck der Straße so stark, dass die US-Regierung den Krieg beenden musste. Wenn es mit Jugoslawien ähnlich läuft, dann steht den Menschen dort eine Katastrophe ins Haus. Sollte es den deutschen Soldaten bald übrigens genauso ergehen, wie seinerzeit ihren amerikanischen Kollegen, dann haben sie kein Mitleid verdient. Dem Angreifer ist der Schaden zuzumuten. Konkret: wer versucht, andere Menschen zu ermorden, der hat das Recht auf Schutz seines eigenen Lebens verloren.
Aber noch ist der Kosovo-Krieg nur ein fernes Medienereignis, das man abschalten kann, wenn man die Nase voll hat. Doch so weit weg ist dieser Krieg gar nicht. Waren es vor Jahren noch Somalia und Kambodscha, wo deutsche Soldaten „humanitäre Aufgaben“ zu erfüllen hatten, so findet der Kosovo-Krieg fast unmittelbar vor unserer Haustür statt - und vor allem in Reichweite der Waffen des Gegners, auch wenn Jugoslawien bisher auf den Einsatz von Mittelstreckenraketen verzichtet hat. Und dann ist da ja auch noch Russland, Jugoslawiens Verbündeter. Noch hält Russland still, will man sich doch die Kredite der von den USA beherrschten Weltbank nicht verscherzen. Sollte man sich dort aber tatsächlich auf eine militärische Lösung einlassen, was infolge der Stimmung im Lande durchaus möglich ist, dann liegt Deutschland sogar mitten im Zielgebiet russischer Atomwaffen. Der deutschen Bundesregierung ist es offenbar nicht genug, dass Deutschland in diesem Jahrhundert bereits zweimal von Weltkriegen verwüstet wurde.
Der Kosovo-Krieg ist der schmutzigste aller bisherigen Kriege. Nicht weil er die meisten Opfer fordert - nein, da gibt es viel schlimmere. Auch nicht weil er besonders grausam wäre, und auch nicht weil er ungerechter wäre als andere Kriege. Nein, er ist deshalb der schmutzigste aller Kriege, weil er heute stattfindet. Er ist der schmutzigste aller Kriege, weil er stattfindet, obwohl schon so viele Kriege vor ihm gezeigt haben, dass Kriege Verbrechen sind. Die Schuldigen an diesem Krieg haben aus der gesamten Geschichte der Menschheit nichts gelernt. Dadurch, dass die NATO diesen Krieg führt, entehrt sie das Andenken all der Toten all der vielen früheren Kriege, die nun offensichtlich umsonst gestorben sind, denn das Morden geht trotzdem weiter. Deshalb ist dieser Krieg der schmutzigste von allen - und der nächste Krieg wird aus den gleichen Gründen noch schmutziger sein. Und so wird es immer weiter gehen, denn solange Ausbeutung herrscht, solange wird es auch Kriege geben, bis - ja, bis die Ausbeutung, die Ausbeuter und ihre Staaten endlich abgeschafft sind. Das ist unsere einzige Hoffnung, aber diese Hoffnung ist real, wie 40 Jahre Frieden in Europa während 40 Jahren Sozialismus gezeigt haben.

T.D.

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Kurznachrichten:

Doping-Urteil

Dietrich Hannemann, ehemaliger Direktor des Sportmedizinischen Dienstes der DDR, ist wegen seiner Beteiligung am Doping in der DDR zu 45'000 DM Geldstrafe verurteilt worden.

Indien testet Rakete

Am 11.4.99 startete Indien mit dem Testflug seiner Rakete "Agni II" eine neue Runde des Wettrüstens mit Pakistan. Die getestete Rakete ist fähig, Nuklearsprengköpfe zu tragen.

Pakistan antwortet prompt

Pakistan antwortete auf den indischen Raketentest mit zwei Tests seiner Raketentypen "Ghauri II" und "Shaheen". Beide Raketentypen sind für Atomsprengköpfe geeignet.

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Karikatur (14272 Bytes)Angesichts des Krieges gegen Jugoslawien war uns nicht zum Lachen. Deshalb muss die Karikatur diesmal leider ausfallen.

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Schwerpunkt - Kosovo:

Was geschieht im Kosovo?

Die Medien sind voll von Meldungen über hunderte und tausende Flüchtlinge täglich, die den Kosovo verlassen und in Jugoslawiens Nachbarstaaten Zuflucht suchen. Weinende Kinder, kreischende Frauen und blutende Männer sind da zu sehen, und die genannten Flüchtlingszahlen erreichen geradezu schwindelerregende Höhen. Ergänzt wird das Ganze durch Horrorgeschichten über Greueltaten der Serben im Kosovo. All das gibt eine wunderbare Kulisse ab, um den Krieg der NATO zu rechtfertigen: hier die bösen Serben, dort die armen Albaner. Doch was ist wirklich dran an den Geschichten? Was ist Wahrheit und was nur Kriegspropaganda? Und selbst bei dem, was wahr ist, muss man noch fragen, was sind die tatsächlichen Ursachen?
Dass es eine riesige Fluchtbewegung der Albaner aus dem Kosovo gibt, ist unzweifelhaft und unbestritten. Wem könnte man es verdenken, dass er aus einem Kriegsgebiet flieht? Im Kosovo herrscht gleich zweifach Krieg. Zum einen kämpfen am Boden UCK und jugoslawisches Militär gegeneinander, zum anderen bombardiert die NATO das Land aus der Luft. Wer allerdings die Flüchtlingszahlen aus der täglichen Kriegsberichterstattung der einschlägigen Nachrichtensendungen einmal zusammenzählt, der merkt schnell, dass hier etwas nicht mit rechten Dingen zugehen kann. Demnach müsste der Kosovo nämlich bereits dreimal entvölkert sein. Damit wird klar, dass die Medien bei ihren Berichten zumindest schamlos übertreiben. Bei einigen mag das noch als schlechte Recherche durchgehen, aber bei den „Kampfsendern“, allen voran n-tv, dem deutschen Ableger des amerikanischen Regierungspropagandasenders CNN, kann man von eiskaltem Kalkül ausgehen. Nicht Berichterstattung, sondern Kriegspropaganda ist hier das Ziel, denn es ist kaum glaubhaft, dass die Redakteure so schwach im Kopfrechnen sein sollten.
Novi Sad (10925 Bytes)Glaubt man der täglich wiederholten NATO-Propaganda, dann führt die jugoslawische Armee im Kosovo einen Krieg gegen die albanische Zivilbevölkerung und vertreibt die Menschen zielgerichtet aus ihrer Heimat. Man sollte aber nicht vergessen, dass es die albanische UCK war, die diesen Krieg begonnen hat. Sie war es, die mit der militärischen Besetzung des Landes, mit Massenvertreibungen von Kosovo-Serben, mit Terror gegen unliebsame Landsleute und mit militärischen Angriffen gegen jugoslawische Sicherheitskräfte begonnen hat - unterstützt von der Mehrheit der nationalistisch aufgehetzten Albaner. Will Jugoslawien seine Hoheit über seinen Landesteil Kosovo behalten, muss die jugoslawische Armee zwangsläufig gegen die UCK kämpfen. Und die sitzt natürlich in den Dörfern, in den Häusern. Also kein Krieg gegen die Zivilbevölkerung, sondern ein ganz „normaler“ Bürgerkrieg, in dem natürlich die Zivilbevölkerung am meisten leidet. Allerdings gilt hier für die Mehrheit der Albaner, dass der Krieg, den sie begonnen haben, nun lediglich zu ihnen zurückgekehrt ist. Ihr Ziel war die „ethnische Säuberung“ des Kosovo - eine Absicht, die der Westen heute den Serben vorwirft. Das soll keine Rechtfertigung für die Schrecken dieses Krieges oder für zweifellos vorkommende Übergriffe von Serben sein. Das Elend soll hier weder geleugnet, noch verharmlost und schon gar nicht gerechtfertigt werden. Aber man muss es erklären, wenn man die Ursachen und Mechanismen dieses Krieges verstehen und die wirklich Schuldigen erkennen will.
Die Kampfhandlungen am Boden sind jedoch erst die halbe Wahrheit, was die riesigen Flüchtlingsströme anbetrifft. Man erinnere sich, wie das damals 1944/45 in Deutschland war, als riesige Menschenmengen vor den heranrückenden „Russen“ auf der Flucht waren - die einen verängstigt durch die deutsche Propaganda von den russischen „Untermenschen“, die anderen in Erwartung der Rache für das, was die Deutschen dem Sowjetvolk angetan hatten. Im Kosovo läuft jetzt etwas Ähnliches ab. Die UCK schürt unter den Albanern eine wahre Massenhysterie: Bringt euch in Sicherheit, die Serben kommen! Immer neue Horrorgerüchte über angebliche Konzentrationslager, Massenhinrichtungen und Greueltaten machen die Menschen förmlich krank vor Angst. Es ist wie bei den Lemmingen: einer rennt los und alle rennen mit - auch ohne das tatsächlich etwas passieren muss. Für die UCK springt zweierlei dabei heraus. Einmal lassen sich die Flüchtlinge leicht für ihre Armee rekrutieren, glauben sie doch, für ihre Heimat und ihre Familien kämpfen zu müssen. Andererseits bedienen sie so die Kriegspropaganda ihrer Ziehväter bei der NATO.
Doch auch die NATO selbst ist ganz unmittelbar mitverantwortlich für die Flüchtlingsströme. Selbst wenn man ihr glaubt, dass keine zivilen Einrichtungen der Albaner von ihren Bomben getroffen werden, so muss man sich nur einmal die Folgen der Treffer auf sogenannte kriegswichtige Ziele im Kosovo klarmachen. Kriegswichtig sind Einrichtungen der Energieversorgung, der Wasserversorgung, der Telekommunikation. Kriegswichtig sind Straßen, Transportmittel, Benzinlager, Heizöllager, Warenlager jeder Art. Wenn das alles in einem Gebiet zerstört ist, wie soll man dann noch dort leben? Die meisten Albaner sind Bauern. Wie sollen sie mit Traktoren auf ihren Feldern arbeiten, wenn NATO-Bomben die Treibstofflager vernichtet haben, „weil sie für Panzer verwendet werden können“? Wie soll man im kalten Gebirge ohne Strom, ohne Öl heizen? Kein Wunder, wenn viele Leute fliehen, fehlt ihnen doch buchstäblich der Stoff zum Leben.
Eines sollte nun für jeden ganz klar sein: nicht Serbien beziehungsweise Jugoslawien, sondern die NATO ist Schuld an dem Elend der Flüchtlinge. Sie ist direkt Schuld, weil ihre Bomben der Bevölkerung des Kosovo auch direkt schaden, und sie ist indirekt Schuld, weil sie die UCK aufgebaut, finanziert, bewaffnet und ermutigt hat, einen Krieg zu beginnen, der sich jetzt gegen die Albaner selbst richtet. Und noch etwas muss ganz klar sein. Unser Mitleid gilt den Kindern in den Flüchtlingslagern und allen anderen unschuldig Betroffenen. Aber für die Mehrheit der Albaner gilt nun mal leider: wer einen Pakt mit dem Teufel schließt, der braucht sich nicht zu wundern, wenn er dafür in die Hölle kommt.

T.D.

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Medien:

Pro7 rüstet auf

Haben Sie in letzter Zeit einmal im Programm von Pro7 geblättert? In der Fülle der täglichen Fernsehfilme und -serien fällt erst auf den zweiten Blick auf, was Pro7 seinen Zuschauern verstärkt anbietet. Innerhalb weniger Wochen startete der Sender einige neue Serien, die alle das gleiche Konzept aufweisen.
Es geht schon am Nachmittag los: Sonntag, 15.15 Uhr „Pensacola - Flügel aus Stahl“; dem folgt weiter am Dienstag 20.15 Uhr „Jets - Leben am Limit“ und bis vor kurzem noch 21.15 Uhr „Die Schattenkrieger“. Am Freitag startet demnächst eine neue Serie: „Delta Team - Auftrag geheim!“. Es ist immer das gleiche: Verpackt in viel Action, die gerade junge Zuschauer anzieht, wurde und wird in diesen und ähnlichen Serien der Heldenmythos des Soldaten aufgebaut. Dem Zuschauer wird suggeriert, dass erst tödliche Gefahr das Beste im Menschen weckt, dass Armee vor allem Stärke, Abenteuer und Kameradschaft bedeutet. Es ist gefährlich, solche Fernsehserien einfach nur als bloße Unterhaltung abzutun, wird doch den Jugendlichen ein Leitbild vermittelt, wie es trügerischer kaum sein kann.
Und auch die Häufung der Serienstarts im Februar/März ist wohl kein Zufall. Besonders die Serie „Jets - Leben am Limit“ ist voll auf der Höhe der Zeit. Ihre Helden sind Kampfpiloten, die einem Ehrenkodex folgen, diszipliniert und doch so menschlich sind, die todesmutig für ihr Vaterland in den Krieg ziehen und trotzdem die netten Jungs von nebenan bleiben - oder war das gar nicht die Serie, sondern der Bundeswehreinsatz gegen die jugoslawische Bevölkerung? Wie könnte man wohl effektiver und unauffälliger die Jugend für den Armeedienst und für bewaffnete Einsätze gewinnen? Was wäre wohl besser geeignet, um die Bevölkerung auf Kampfeinsätze im Kosovo oder auch in anderen „NATO-Schutzgebieten“ vorzubereiten?
Und während der Krieg gegen Jugoslawien weiter geht, während dort weiter deutsche Jagdflieger Bomben abwerfen und sich vor allem und fast ausschließlich russische Diplomaten aktiv um eine diplomatische Lösung bemühen, zeigt Pro7 am 30.4. einen Film, in dem doch tatsächlich deutsche und amerikanische Militärs Bomben abrüsten und einen NATO-Bunker schließen wollen - was natürlich sofort böse russische Terroristen auf den Plan ruft. Der „gute“ Held diesmal: ein Bundeswehrsoldat - wie überraschend! Die Ausstrahlung eines solchen Filmes zu dieser Zeit grenzt schon sehr an Zynismus.
Natürlich wimmelt es auch auf anderen Sendern nur so von Actionserien und -filmen, werden Soldaten, Geheimdienstagenten oder harte Polizisten zu Helden gemacht. Aber es fällt doch auf, dass die neuen Serien auf Pro7 meistens deutsche Eigenproduktionen sind. Von Deutschen fürs deutsche Volk gemacht.
Deutschland spielt Krieg - und Pro7 spielt mit.

K.H.

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Schwerpunkt - Kosovo:

Nicht nur verbrecherisch

Wie schon im Golfkrieg, so rhmt sich die NATO auch im Kosovo-Krieg mit der Präzision ihrer Waffen. Gern zeigt man immer wieder Fotos und Videos, die beweisen sollen, dass es den Soldaten mühelos gelingt, die Aufträge ihrer Befehlshaber zu erfüllen. Tote sieht man freilich auf solchen Aufnahmen nicht. Dass es sich hier nicht nur um die Zerstörung von Waffen und Anlagen handelt, sondern auch und vor allem um Mord, egal ob an Zivilisten oder an gegnerischen Soldaten, wird nur höchst ungern eingestanden. Statt dessen sonnt man sich viel lieber in „sauberen“ Formulierungen: Der Gegner wurde wirksam getroffen, oder: Seine Angriffsfähigkeit wurde wesentlich geschwächt, heit es da. Da kann man leicht vergessen, welche Verbrechen sich hinter diesen Aussagen verbergen.
Angesichts dessen lohnt es sich, einmal näher zu betrachten, welche militärischen Erfolge die Angriffe tatsächlich haben. Und schon fällt eine Reihe interessanter Dinge auf. So wurde das Belgrader Innenministerium vor dem Einschlag von Marschflugkörpern evakuiert, eine Brücke wurde vorher von der Polizei abgesperrt, Kasernen vor ihrer Zerstörung geräumt. Offenbar ist der jugoslawische Geheimdienst recht genau über die Planungen der NATO im Bilde. Die „tüchtigen“ NATO-Offiziere sind noch nicht einmal in der Lage, militärische Geheimnisse zu schützen. Sie sind also offensichtlich nicht nur verbrecherisch, sondern auch noch dämlich.

T.D.

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Schwerpunkt - Kosovo:

Der Krieg und die Moral

Wie jeder auch noch so schmutzige Krieg in unserem Jahrhundert, so wird auch der Kosovo-Krieg durch „moralische“ Argumente gerechtfertigt und als „humanitäre Maßnahme“ hingestellt. Schließlich leben wir ja nicht mehr im Zeitalter der Barbarei, als man noch offen zugab, dass man Krieg der Eroberung wegen führt, oder wegen der Beute, oder einfach nur aus „Spaß“ am Quälen und Töten. Nein - heute sind wir zivilisiert - will meinen, dass heute zu Zerstörung und Mord auch noch die Lüge von Gerechtigkeit, Moral und Menschlichkeit hinzukommt.
Verletzter (4750 Bytes)Will man der NATO und der deutschen Bundesregierung glauben, dann dienen die NATO-Angriffe dem höchst ehrenwerten Ziel, die friedliche albanische Bevölkerung des Kosovo vor den raubgierigen und blutrünstigen Serben zu schützen. Und leider glaubt das auch die übergroße Mehrheit der Deutschen - sogar die meisten derjenigen, die gegen diesen Krieg sind. Das sieht man daran, dass die meisten Menschen nur darüber diskutieren, ob dieser Krieg richtig oder falsch ist, also ob das Mittel Luftangriff zur Erreichung dieses moralischen Zieles „geeignet“ ist. Wahr hingegen ist, dass diese Luftangriffe WEDER richtig NOCH falsch, sondern VERBRECHERISCH sind, weil das angebliche moralische Ziel bereits eine Lüge ist.
Der Beweis dafür ist eigentlich ganz einfach: Mit Luftangriffen kann man keinerlei positiven Einfluss auf die Lage der Zivilbevölkerung in einem Land nehmen - eher das Gegenteil. Wenn man tatsächlich jemanden befreien will, dann muss man hingehen und den Gegner vertreiben, statt aus sicherer Entfernung alles kaputt zu schießen. Doch statt den Albanern zu helfen, überlässt sie die NATO der wütenden Rache der - logischerweise - aufgebrachten Serben. Das Ziel dieser Vorgehensweise ist klar: Durch die Luftangriffe sollen die Serben dazu gebracht werden, in den Albanern die eigentlich Schuldigen am Krieg zu sehen. Die dann unvermeidlich folgenden Racheakte an der albanischen Bevölkerung dienen dann wieder als willkommene Propaganda zur Fortführung des NATO-Krieges.
Und noch etwas anderes macht die Lüge von der "moralischen Notwendigkeit" dieses Krieges so durchschaubar. Es ist ein offenes Geheimnis, wie die Türkei mit ihrer größten nationalen Minderheit, den Kurden, umgeht. Tausendfacher Mord, gezielte Zerstörung von Dörfern, Verbot der Verwendung der kurdischen Sprache, militärische Aggressionen auf fremdes Territorium. Keiner in der NATO unternimmt etwas dagegen - im Gegenteil, der Verbündete Türkei bekommt sogar noch Waffenlieferungen und nimmt nun sogar selbst an der „Rettung der Albaner“ teil. Das ist nicht nur scheinheilig, sondern auch blanker Zynismus, ähnlich wie im Falle der Flüchtlinge. Die NATO und ihre Hofberichterstatter vergießen täglich Krokodilstränen über das Leid der albanischen Flüchtlinge. Den Menschen in den NATO-Ländern werden die Flüchtlingslager vorgeführt und es wird zu Spenden aufgerufen. Doch wer erinnert sich eigentlich noch an die palästinensischen Flüchtlingslager, die es nun teilweise schon sein 50 Jahren gibt und für die auch der „Nahost-Friedensprozess“ keine Lösung bringt? Das Schicksal dieser Flüchtlinge hat die NATO noch nie interessiert, und niemand wäre je auf die Idee gekommen, deswegen Krieg gegen den Verbündeten Israel zu führen. Die Argumente für den Kosovo-Krieg sind zynisch und obszön, genauso wie dieser Krieg selbst. Mit den Milliarden, die nun für diesen Krieg ausgegeben werden, hätte man den Kosovo, egal von wem beherrscht, zu einem Paradies und jeden Albaner reich machen können. Statt dessen werden nun in Jugoslawien Werte zerstört, für die das jugoslawische Volk, einschließlich der Kosovo-Albaner, jahrzehntelang arbeiten musste.
Wie stehen nun die Deutschen zu diesem Krieg? Seit mehr als 50 Jahren streiten (west)deutsche Politiker und Intellektuelle darüber, ob es nun eine „Kollektivschuld“ der Deutschen an den Verbrechen des Faschismus gibt oder nicht. Seit mehr als 50 Jahren wird versucht, diese Schuld der duldenden oder sogar unterstützenden Mehrheit wegzudiskutieren. Doch durch ihre mehrheitliche Zustimmung zum schmutzigen Krieg im Kosovo machen sich die Deutschen wieder einmal mehrheitlich mitschuldig. Deutschland - ein Land der Dichter und Denker? Wenn man die deutsche Geschichte betrachtet, dann kommt man zu einem ganz anderen Schluss: Deutschland - ein Land der Lügner und Henker! Die einen lügen, die anderen hören gläubig und unkritisch zu und plappern die Lügen nach. Die einen schießen oder lassen schießen, die anderen jubeln dem zu. Natürlich gibt es auch Ausnahmen. Zum Beispiel sind es wieder einmal die Kommunisten, die sich weigern, an Kriegsverbrechen teilzunehmen oder sie zu unterstützen. Und natürlich gibt es viele andere aufrechte Menschen in Deutschland, die sich dem entgegenstellen. Doch wie immer in der deutschen Geschichte werden sie kriminalisiert und als Vaterlandsverräter diffamiert.
„Nie wieder Krieg“ hieß es nach 1945 in Deutschland. „Lieber ein Leben lang trocken Brot als jemals wieder Krieg!“ Und heute? Die Mehrheit der Deutschen, das beweisen Umfragen genauso wie persönliche Gespräche, ist für diesen Krieg. Immerhin 60% von ihnen stimmen den Luftangriffen zu, aber nur 24% würden die Entsendung von Bodentruppen gutheißen. Ein gutes Zeichen? Wohl eher ein Zeichen geistiger Verkommenheit, denn es ist schon besonders verwerflich, aus sicherer Entfernung mit Bomben zu werfen und unschuldige Menschen zu töten, ohne sie überhaupt zu Gesicht zu bekommen, anstatt sich offen zum Kampf zu stellen und die angeblichen Verbrecher zu vertreiben. Da bedauert man die armen Albaner und schwatzt von Verantwortung, aber wenn es um tatsächliche Hilfe geht, dann resümiert man über mögliche Tote unter den deutschen Soldaten, statt hinzugehen und zuzupacken. Sterben sollen eben immer nur die anderen. Selbstverständlich sind wir in jedem Fall gegen diesen Krieg und glauben nicht, dass deutsche Soldaten Hilfe nach Jugoslawien bringen würden, eher im Gegenteil. Aber all jenen Deutschen, die von Anfang an für den Einsatz von Bodentruppen waren, können wir zumindest noch moralische Aufrichtigkeit und Konsequenz zugestehen. Den Feiglingen jedoch, die nur solange mutig sind, wie sie selbst mit heiler Haut davon kommen, kann man nur mit Verachtung begegnen.
Doch obwohl die Kriegsbefürworter im deutschen Volk in der Mehrheit sind, tragen natürlich die politischen Entscheidungsträger der Regierung aus SPD und Grünen die unmittelbare Verantwortung für die Beteiligung Deutschlands an diesem Krieg. Die Bündnisgrünen haben mit ihrer Zustimmung zur Bombardierung friedlicher Städte nun endgültig ihre Legitimation verloren, im Namen der Friedensbewegung zu sprechen. Das gilt gleichermaßen für die Westgrünen, die Anfang der 80er Jahre noch gegen Atomraketen protestiert hatten, wie auch für die Ostgrünen. Die hatten 1989 scheinheilig „Friedensgebete“ abgehalten - zu einer Zeit allerdings, als es gar keinen Krieg und auch keine Kriegsgefahr gab. Heute nun beweisen viele dieser „Helden der friedlichen Revolution“ durch ihre fast schon fanatische Kriegsbegeisterung, dass es ihnen wohl auch damals nicht um Frieden ging, sondern nur darum, die DDR-Bevölkerung gegen den Sozialismus aufzuhetzen.
Novi Sad (6390 Bytes)Über die moralischen Qualitäten der Sozialdemokratie in Deutschland ist schon viel gesagt worden, auch und gerade von Kommunisten. Immer wieder mussten diese sich vorwerfen lassen, sie hätten dem Faschismus 1933 dadurch mit zur Macht verholfen, dass sie die Arbeiterbewegung spalteten, indem sie Sozialdemokratie und Faschismus als zwei Seiten derselben Sache hinstellten: eine Sozialdemokratie, die ebenso wie der Faschismus zur Unterdrückung der revolutionären Bewegung dient, nur eben mit anderen Mitteln (und manchmal sogar mit den gleichen Mitteln der gewaltsamen Unterdrückung). Die Nachkriegsentwicklung schien diese Sozialfaschismus-These zu widerlegen, aber angesichts der aktuellen Ereignisse erhält sie eine völlig neue Rechtfertigung. Seit 1914 spannt sich ein weiter Bogen, der den moralischen Verfall der SPD zeigt. 1914 stimmte die SPD den Kriegskrediten zu und half damit aktiv, Millionen Menschen im I. Weltkrieg zu ermorden. 1918-19 dann ließ der Sozialdemokrat Noske revolutionäre Arbeiter von Polizei und Reichswehr zusammenschießen, Arbeiter, die ihm als Genossen vertraut hatten. Auch Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht gehörten damals zu den Opfern. 1945 waren es die Sozialdemokraten um den fanatischen Antikommunisten Kurt Schumacher, die die Arbeiterbewegung erneut spalteten, was in letzter Konsequenz 1956 das Verbot der KPD ermöglichte - genau wie zu Zeiten des Faschismus. Der Zustimmung zur NATO und zur Remilitarisierung 1960 folgte 1979 der vom SPD-Kanzler Helmut Schmidt initiierte „NATO-Doppelbeschluss“. Und heute, 1999, lässt die SPD endlich selbst einen schmutzigen Krieg gegen einen Gegner des herrschenden amerikanisch-europäischen Ausbeuterkartells führen.
Der Vergleich mit dem Faschismus drängt sich auch noch in anderer Hinsicht auf. Da ist es gar nicht nötig, den Angriff der NATO gegen Jugoslawien mit dem deutschen Einmarsch dort im zweiten Weltkrieg zu vergleichen - es reicht bereits, sich die Sprechweise des SPD-„Verteidigungs“-Ministers Rudolf Scharping anzuschauen. Göbbels war ein Waisenknabe gegen seine schamlosen und offensichtlichen Lügen und gegen seine hetzerische Propaganda. Da tischt er im Parlament reißerische Geschichten von blutrünstigen Serben auf, die mit den Köpfen abgeschlachteter Albaner Fußball gespielt hätten. Von anderen Geschmacklosigkeiten ganz zu schweigen. Wenn es jedoch um die Quellen geht, dann fallen ihm bloß Beschimpfungen gegen die Fragenden ein. An wen sonst sollte das erinnern, wenn nicht an den Reichpropagandaminister?
Natürlich gibt es in der SPD eine Menge ehrlicher Sozialdemokraten, genau wie es in der CDU tatsächlich noch echte Christen und bei den Grünen noch richtige Friedenskämpfer gibt. Aber das macht es nur um so bedauerlicher, dass sich diese Menschen für die verbrecherische Politik ihrer Parteien missbrauchen lassen. Die „Regierung der neuen Mitte“ ist bereits ein halbes Jahr nach ihrem Amtsantritt moralisch bankrott. Zuerst hat sie bewiesen, dass sie weder sozial, noch demokratisch, noch umweltbewusst ist. Und nun hat sie sich auch auf dem Gebiet des Krieges einen traurigen Namen gemacht. Wer angesichts dessen dort noch von Moral redet, der sollte wissen: Krieg kennt keine Moral, sondern nur Opfer.

T.D.

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Klassikerzitat:

„Wir können die Schandverbrechen des bürgerlichen Systems, die Unterdrückungspolitik der deutschen Bourgeoisie, nicht verstehen, wenn wir nicht die Rolle der Sozialdemokratie im heutigen Klassenkampf und ihre Entwicklung zum Sozialfaschismus analysieren. Jedem deutschen Arbeiter muss zum Bewusstsein gebracht werden, dass, wenn 10 Jahre nach Kriegsende und 15 Jahre nach Kriegsbeginn die deutsche Arbeiterklasse wirtschaftlich und politisch immer mehr ausgebeutet und unterdrückt wird, die Hauptschuld daran die Sozialdemokratische Partei trägt. Dass die Bourgeoisie ihre Klasseninteressen rücksichtslos durchführt, hat uns die Geschichte gelehrt, dass die Sozialdemokratie bedingungslos diese reaktionäre Politik unterstützt, hat sich bereits während des Krieges und in den ersten Jahren der groen Stürme der Revolution gezeigt. Aber heute sehen wir eine neue Entwicklung der Sozialdemokratie, neue Methoden ihres Kampfes gegen die revolutionäre Arbeiterschaft, die sich aus ihrem Verwachsen mit dem bürgerlichen Staatsapparat und aus dem allgemeinen Charakter der neuen Arbeiteraristokratie in Deutschland ergeben.

Seit 15 Jahren betreibt die deutsche Sozialdemokratie ihre Politik des Klassenverrates am Proletariat. Aber noch nie ist es so klar gewesen, dass sie diesen Verrat so systematisch und offenkundig als eine Partei des Kapitalismus, als eine bürgerliche Partei, verübt wie jetzt. Sogar zu Noskes Zeiten meuchelte die Sozialdemokratie die revolutionäre Arbeiterschaft unter den Losungen „Der Sozialismus marschiert“, „Der Sozialismus ist da“. Jetzt aber mordet sie die Arbeiter unter dem Zeichen der Thyssen und Klöckner, des deutschen Finanzkapitals und der imperialistischen Kriegsrüstungen.“

Ernst Thälmann: Die politische Lage und die Aufgaben der Partei (1929); Reden und Aufsätze (Dietz Verlag Berlin 1956, Bd. 2, S. 78-79, 91)

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Schwerpunkt - Kosovo:

Ein Schrei der Verzweiflung

Nachfolgend geben wir eine E-mail wieder, die nach dem Kriegsausbruch für ziemliche Aufregung an der Martin-Luther-Universität gesorgt hat. Eine Serbin hatte es sich gewagt, ihre Meinung öffentlich zu äußern. Es folgen Ausschnitte aus dem E-mail-Wechsel mit unserem Prikoordinator Tec Dian.


Datum: Freitag, 26. März 1999 07:26:37
Von: „S. Prokic“
An: … (es folgt eine Liste mit vielen Wissenschaftlern der Universität Halle-Wittenberg)

Zuerst will ich jene um Entschuldigung bitten, deren Zeit ich verschwende. Einige von Ihnen wissen, dass hier unter Ihnen einer von diesen schrecklichen Serben ist, Bestien, deren Grausamkeiten Sie jeden Abend auf den Bildschirmen Ihrer Fernsehgeräte sehen können. Jetzt bombardieren Ihre Soldaten „diese Bestien“. Hoffentlich wird der Teufel bald in die Knie gezwungen sein, sagen die Leute in euren Medien.
Der Vorwand für das Bombardieren meines Landes ist die Weigerung unserer Führung, die Friedensvereinbahrungen anzunehmen, die bei den Verhandlungen von Rambouillet, Frankreich erzielt wurden. Was Sie nicht wissen ist, dass es dort gar keine Verhandlungen gab. Unsere Delegation hatte keine Gelegenheit, die albanische Delegation auch nur zu sehen. Alle Dokumente wurden von Amerikanern in Konsultationen mit den Albanern vorbereitet. Diese zwei Freunde forderten dann von unserer Delegation, ihre Unterschrift darunter zu setzen, unter dem Druck von NATO-Bomben. Jemand würde dies ein Diktat nennen, aber nicht Ihr Fernsehen und Ihre Zeitungen … Dieses Dokument ist so gemacht, dass Kosovo nicht mehr Teil von Serbien ist. Sogar ich, die wollte, Herr Milosevic wäre nie geboren worden, und die dummen Nationalismus jeder Art zutiefst hasst, würde es nicht unterschreiben. Unglücklicherweise für uns feiert gerade im nächsten Monat die NATO ihr 50jähriges Jubiläum, und - mein Land wird jetzt schwer bombardiert.
Fürchterliche Szenen im Fernsehen? Das ist die echte Wahrheit. Ich bin entsetzt, wenn ich diese armen Kinder und ihre Eltern sehe, die aus ihren Häusern fliehen. Unser Präsident ist eine wirklich schlechte Person, aber - im Gegensatz zu dem, was Sie vielleicht meinen (falls Sie überhaupt eine Meinung haben), sind wir Serben seine Opfer, nicht die Albaner. Jedoch ist es tatsächlich schwer zu entscheiden, wer schlimmer ist - er oder die albanischen terroristischen Gruppen, die er bekämpft. Für mich. Nicht für Sie, die Sie absolut genau wissen, wer die guten und wer die „schlechte Jungs“ sind, weil es in Ihrem Fernsehen nur Bilder von albanischen Flüchtlingen gibt. Seit dieser schmutzige kleine Krieg begann, haben sie hunderte von serbischen Zivilisten getötet. Es gibt fast keine Serben mehr im Kosovo, außer Polizei und Armee-Einheiten. Sie flohen von dort vor den Mördern, die in Ihrem Fernsehen „Freiheitskämpfer“ genannt werden. Diese Flüchtlinge ließ man Sie nicht sehen. Und mehr noch, im letzten Jahr haben diese Mörder buchstäblich alle Albaner, ihre Landsleute, getötet, die Frieden mit den Serben schließen wollten. Das ist entsetzlich. Ihre eigenen Leute, die für Frieden waren, waren nicht gut genug für sie. Warum? Weil sie amerikanische Unterstützung haben. Und, wie Sie ja wissen, haben diese Wahnsinnigen ebenso schwachsinnige Kollegen auf der serbischen Seite, und - wir alle haben Krieg.
Jugoslawien wird nun durch Bomben verwüstet. Ich habe früher darüber gelesen, wie sich die Dinge entwickeln, wenn Amerikaner handeln, in Zentralamerika, Vietnam, Iraq, Indonesien, Korea. Ich versichere Ihnen, Kosovo ist nicht Ost-Timor. Die Albaner werden nicht von Gandhi geführt. Der Chef ihre Delegation wird wegen Mordes an 10 Serben gesucht. Beide Seiten sind gleichermaßen schuldig an dem Blutvergießen. Aber mein Land hatte kein Glück (oder etwas anderes?), als die Amerikaner sich für eine Seite in diesem Kampf entschieden.
Ich weiß, dass es vergeblich ist, was ich gerade schreibe, und es wird meinen Freunden, Verwandten und Landsleuten nicht helfen, unter dem NATO-Bombardement am Leben zu bleiben. Ich entschied mich nur, dies zu tun, weil ich es nicht mehr aushalte, was ich in den deutschen Medien sehe. Andererseits verstehe ich sie. Sie tun ihre Arbeit. Es wäre tatsächlich schwierig, diese Bombardierung ohne Verteufelung des Zieles der Bombardierung zu erklären. Ich fordere Sie auf: glauben Sie den NATO-Zynikern nicht, wenn sie sagen, ihre Bomben würden keine zivilen Opfer fordern. Das ist es, warum Ich dies schrieb.
Ich weiß, dass dies eine politische Mitteilung ist. Es tut mir leid, aber ich empfinde das nicht als solche. Ich fühle mich fürchterlich verzweifelt in diesen Tagen, da ich nicht in der Lage bin, etwas zu tun, und ich möchte mich nicht noch schrecklicher fühlen, weil meine Kollegen glauben, dass das Land, aus dem ich komme, ein Teufel ist.

Herzliche Grüße, S.Prokic

Ziel der Bomben (6350 Bytes)


Datum: Freitag, 31. März 1999 10:55:09
Von: „S. Prokic“
An: Tec Dian tecdian@geocities.com

Tec: »Ich habe deine Mitteilung über den NATO-Krieg gelesen, und ich muss sagen: da ist nichts hinzuzufügen. Ich denke absolut genauso. Deshalb möchte ich dir meine wärmsten Grüße der Solidarität schicken. Hoffentlich sind deine Verwandten in Sicherheit. Wenn du irgendwelche Informationen hast, die man über die offiziellen Medien hier nicht bekommen kann, würde ich mich freuen, sie zu hören.
Beste Grüße für dich und dein Land auch von Ki-Heij und den anderen Mitgliedern der KPP hier in Merseburg.«

Danke. Glücklicherweise sind alle, die ich dort kenne, noch am Leben, in ihren Atombunkern. Das geht nun schon den 8. Tag, und wir alle, die Menschen dort und ich hier, gewöhnen uns langsam daran. Ironie des Schicksals.
Zusätzliche Nachrichten? Ich habe Angst, dir etwas zu sagen, da ich nicht genau zwischen Wahrheit und Propaganda beider Seiten unterscheiden kann. Vielleicht sollte ich sagen, dass die Nachrichten, die aus meinem Land kommen, von fortgesetzten direkten Angriffen albanischer Separatisten im ganzen Kosovo gegen die jugoslawische Armee sprechen? Vielleicht sind das jene albanischen Männer, die in den Flüchtlingstreks vermisst werden, die im deutschen Fernsehen gezeigt werden und von denen behauptet wird, sie seien kaltblütig hingerichtet worden …

Danke nochmals. Sinisa Prokic


Datum: Freitag, 31. März 1999 12:31:20
Von: „S. Prokic“
An: Tec Dian tecdian@geocities.com

Tec: »Apropos Propaganda - die meisten Leute hier (am Institut) waren nicht sehr „begeistert“ von deiner Mitteilung.«

Ich weiß. Ich hatte bis jetzt noch keine negative Antwort, aber ich bedauere ohnehin, dass ich die Zeit und Energie der Leute verschwendet habe. Deutsche tun geschäftig ihre Arbeit, genau wie ihre Piloten jetzt dort, und lassen sich nicht gern dabei stören. …

Tec: »Sie glauben die offizielle Version und mögen keine zweite Meinung - noch nicht einmal so eine tatsächlich objektive wie deine. Aber zumindest hast du ihnen Stoff zum Nachdenken und Diskutieren gegeben. Sie haben noch nicht begriffen, dass wir Krieg haben. Es ist sehr weit weg von hier, und das Leben geht weiter wie gewohnt.«

Deutschland IST Teil dieses Krieges (~1500km von hier, gar nicht so weit weg), und ihre Medien tun ihr Bestes, um es für ihre öffentliche Meinung vernünftig zu machen. Die deutsche Seite IST beeinflusst, ist sie doch auf der gleichen Seite wie die Amerikaner in diesem Krieg. Ich denke, dass noch nicht einmal ihre Piloten in den „Tornados“ begreifen, dass das ein Krieg ist. Sie spielen einfach mit den Steuerknüppeln in ihren Hochtechnologie-Apparaten. Sie sind eine sehr spezielle Art von Mördern, solche nämlich, die ihre Opfer nicht sehen, und sich deren nicht bewusst sind. Gerade wie in einem Video-Spiel.

Herzliche Grüße, Sinisa

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Kalenderblatt:

Bomben auf Tripolis

In der Nacht zum 15. April 1986 erschütterten plötzlich Explosionen die nächtliche Stille in den libyschen Städten Tripolis und Benghazi. Flugzeuge donnerten über die Häuser, Bomben und Raketen schlugen ein, und Gebäude fielen in Schutt und Asche. Auch an anderen Orten Libyens tauchten in dieser Nacht bombenwerfende Flugzeuge auf. Was war geschehen?
Im Januar 1986 hatten die USA weitreichende Wirtschafts- und Handelssanktionen gegen Libyen verhängt, weil die libysche Regierung angeblich den „internationalen Terrorismus“ unterstützen würde und für einige Terroranschläge verantwortlich sei, die kurz vorher stattgefunden hatten. Libysche Guthaben bei amerikanischen Banken wurden gesperrt, und amerikanischen Firmen wurden unter Strafandrohung Geschäfte mit Libyen verboten. Amerikanische Staatsbürger, die sich in Libyen aufhielten, wurden nach Hause beordert, während gleichzeitig im Mittelmeer amerikanische Kriegsschiffe zusammengezogen wurden.
Im März dann begann die zweite Stufe des amerikanischen Planes. Während verschiedener Manöver griffen amerikanische Flugzeuge Schiffe der libyschen Küstenwache und andere libysche Ziele an. Begründet wurde das Ganze, wie mehr als ein Jahrzehnt später auch die Beschießung 'iraqischen Territoriums, als „Akt der Selbstverteidigung“. Die US-Streitkräfte seien in internationalen Gewässern von den Libyern bedroht worden. Tatsache aber ist, dass die Große Syrte zum Staatsgebiet Libyens gehört, die Präsenz libyscher Küstenwachschiffe dort also gerechtfertigt und das Eindringen amerikanischer Streitkräfte eine Aggression war.
Als im April 1986 ein Anschlag auf die Diskothek „La Belle“ in Westberlin stattfand, bei dem einige amerikanische Militärangehörige ums Leben kamen, die dort ihren Sold auszugeben pflegten, war endlich der Vorwand zum dritten Akt der Inszenierung gefunden, und die direkte Aggression konnte gestartet werden. Libyen und speziell der Führer der libyschen Revolution Mu'ammar al Ghaddafi persönlich seien für diesen Anschlag verantwortlich, so wurde unmittelbar danach behauptet, ohne dass auch nur eine Untersuchung stattgefunden hätte.
Als „Vergeltung“ starteten am späten Abend des 14. April 1986 US-Kampfflugzeuge von Stützpunkten in Großbritannien, um Libyen zu überfallen. Unterstützt wurden sie von der Luftflotte der im Mittelmeer zusammengezogenen Flugzeugträger der 6. US-Flotte. Ziele waren neben kleineren Orten vor allem die dicht bevölkerten Großstädte Tripolis und Benghazi. Speziell hatten sie es auf die Residenz Ghaddafis abgesehen - ihr Auftrag: Mord. Ghaddafi selbst war gerade unterwegs, aber neben vielen anderen Menschen wurden auch zwei Adoptivkinder Ghaddafis im Schlaf getötet. Da war es nur ein schwacher Trost, dass es den Libyern immerhin gelang, mindestens 3 US-Maschinen abzuschießen.
In den Monaten darauf konnte die libysche Regierung problemlos nachweisen, dass die Vorwürfe der USA völlig haltlos waren. Libyens Forderung, ein internationales Schiedsgericht mit der Prüfung des Sachverhaltes zu betrauen, wurde folgerichtig von den USA abgelehnt. Denn natürlich ging es damals nicht um den sogenannten „internationalen Terrorismus“, und sogar einige NATO-Verbündeten glaubten dem nicht und hatten den US-Kampfflugzeugen den Überflug über ihr Territorium verweigert, so dass die aus Großbritannien kommenden Maschinen um Spanien herumfliegen mussten. Ziel der USA war nicht die Bestrafung für irgendwelche Terrorakte, sondern die Bestrafung dafür, dass sich Libyen dem amerikanischen Einfluss entzogen hatte. Dass Ghaddafi 1969/70 nach der Revolution die britischen und US-Militärbasen in Libyen schließen ließ, hatte man ihm nicht verziehen.
Doch das Ergebnis des Angriffes war ein völlig anderes als erhofft. Ghaddafi hatte überlebt, ja mehr noch, das libysche Volk schloss seine Reihen nur noch fester, um seine sozialistische Jamahiriya (arabisch: Gesellschaft der direkten Herrschaft durch das Volk) zu verteidigen. Anstatt sich einschüchtern zu lassen, bekräftigte die libysche Führung ihre Absicht, auch weiterhin den Kampf nationaler Befreiungsbewegungen gegen Kapitalismus und Neokolonialismus zu unterstützen, ein Kampf übrigens, der mit Terroranschlägen nicht das Geringste zu tun hat. Und mehr noch. Ghaddafi lies keinen Zweifel daran, dass die Entscheidung Libyens für den Sozialismus trotz des amerikanischen Staatsterrors nicht revidiert werden würde, ein Versprechen, dem Libyen, bei aller berechtigten Kritik, bis heute treu geblieben ist.

T.D.

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Gesundheit:

Rauchen gefährdet ihre Gesundheit!

Nachdem diese Warnung von jeder Zigarettenpackung leuchtet, sollte man doch meinen, dass das mittlerweile auch die Raucher wissen. Aber weit gefehlt.
Bei einer Telefon-Befragung in den USA, die im Journal der American Medical Association veröffentlicht wurde, gaben nur 29% der Raucher an, dass sie an ein erhöhtes Herzanfall-Risiko aufgrund ihres Tabakkonsums glauben. Nicht einmal die Hälfte, nämlich nur 40%, glauben, dass sie mit dem Griff zur Zigarette auch zum überdurchschnittlichen Krebs-Risiko greifen. Bei starken Rauchern waren es immerhin 39% bzw. 49%. Es ist also nicht so, dass Raucher die Risiken ihrer „schlechten Angewohnheit“ kennen und akzeptieren. Nein, sie ignorieren und dementieren sie, obwohl die Fakten, die auch immer wieder veröffentlicht werden, für sich sprechen: Jeder dritte Raucher stirbt an vermeidbaren Krankheiten, die durch seine Tabaksucht ausgelöst wurden. Damit ist Rauchen mit Abstand der häufigste Auslöser vermeidbarer Todesfälle aufgrund von Krebs- oder Herzerkrankungen, mehr als jeder andere beeinflussbare Riskofaktor.
Beim Kampf gegen das gesundheitsschädliche Rauchen steht schon lange vor allem der Schutz der Minderjährigen vor dieser Versuchung im Vordergrund. Rauchen im jugendlichen Alter wirkt besonders stark abhängig machend und Raucher, die sehr früh (bis 18 Jahre) damit begonnen haben, kommen deshalb auch nur sehr schwer davon wieder los.
Eine neue Laborstudie aus den USA zeigt nun, wie eminent wichtig die Anstrengungen zum Schutz der Jugend auch in anderer Hinsicht sind. John K. Wiencke, ein Genetik-Experte an der Universität von Kalifornien, San Francisco, erläutert in seinem Artikel, dass Rauchen bei Jugendlichen zu dauerhaften genetischen Schäden im Lungengewebe führt, die auch dann bestehen bleiben, wenn der Raucher später wieder aufhört. Diese Schäden erhöhen für immer das Risiko, einmal an Lungenkrebs zu erkranken. Je zeitiger der Start in die Raucherkarriere stattfindet, desto mehr Schaden entsteht. Bei Rauchern, die nach ihrem 20. Geburtstag anfangen, sind die permanenten Schäden bei weitem nicht so ausgeprägt. Dabei ist es wesentlich weniger wichtig, ob der jugendliche Raucher viel oder wenig raucht.
Zum Zwecke der Studie wurde die Anzahl der DNA-Veränderungen pro 10 Milliarden Zellen gesunden Lungengewebes bei Lungenkrebspatienten untersucht. Solche Veränderungen treten auch mit zunehmendem Alter auf, aber bei Rauchern, bzw. Ex-Rauchern, liegt die Anzahl der genetischen Änderungen sehr viel höher - am höchsten bei denen, die noch sehr jung waren, als sie mit dem Rauchen anfingen. Die Anzahl der DNA-Veränderungen pro 10 Milliarden Zellen lag bei Nichtrauchern im Durchschnitt bei 32, bei Noch-Rauchern etwa achtmal höher. Das überraschendste Ergebnis gab es jedoch bei Ex-Rauchern. Weder die zeitliche Dauer (über wie viele Jahre geraucht wurde) noch die Stärke ihres Tabakkonsums waren von Bedeutung, sondern nur der Zeitpunkt der ersten Zigarette. Lag dieser Zeitpunkt zwischen dem 7. und dem 15. Geburtstag, wurden im Mittel 164, zwischen dem 15. und dem 17.Geburtstag 115 genetische Schäden gezählt. Ex-Raucher, die erst nach dem 20.Geburtstag damit anfingen, wiesen dagegen nur 81 DNA-Schäden auf.
Die Schäden entstehen durch die Inhalte des Tabakrauches, der Stoffe enthält, die zu Mutationen der DNA führen und das Krebsrisiko entscheidend erhöhen. Die Untersuchungen zeigen, wie wichtig der Schutz und die Aufklärung der Jugendlichen ist, zu einer Zeit, in der etwa jeder dritte der Jugendlichen zum Raucher wird.
Und noch etwas anderes lassen die Ergebnisse vermuten. Auch beim Passivrauchen gelangen die mutagenen Stoffe des Tabakrauches in die Lunge. Wie groß müssen also erst die Schäden bei Kleinkindern und Kindern sein, deren Lungen noch anfälliger sind, wenn sie von klein auf über Jahre hinweg dem Nikotindunst ihrer Eltern ausgesetzt sind? Hier zeigt sich besonders tragisch, dass Rauchen in Gegenwart von anderen, speziell von Schutzbefohlenen(!), eine Körperverletzung ist, die in unserer Gesellschaft ganz legal betrieben werden kann. Und auf eine andere Studie wollen wir an dieser Stelle noch hinweisen. In den „Archiven der Allgemeinen Psychiatrie“ wurde im März ein Bericht veröffentlicht, in dem der Zusammenhang zwischen rauchenden Schwangeren und dem späteren Verhalten ihrer Kinder als Erwachsene untersucht wird. Dazu wurden die Daten und Vorstrafenregister von 4169 Männern im Alter von 34 Jahren untersucht. Die Autoren der Studie stellten fest, dass die Anzahl der Zigaretten, die deren Mütter im letzten Drittel der Schwangerschaft geraucht hatten, die Anzahl und Art (gewalttätig/nicht gewalttätig) der Straftaten als Erwachsene beeinflussten. Mehr als ein Viertel der Männer, deren Mütter während der Schwangerschaft stark geraucht hatten, wurden demnach wegen gewalttätiger Straftaten als Erwachsene verurteilt, unabhängig von anderen Risikofaktoren, wie Alkoholmissbrauch, niedriges Einkommen oder Scheidung. Weitere Forschungen sollen jetzt die Wirkung des Rauchens auf das sich entwickelnde embryonale Gehirn bestimmen und zeigen, ob bestimmte Inhalte im Tabakrauch antisoziales Verhalten fördern.
Die Schlussfolgerungen aus der Studie sind jedoch umstritten. Es wäre auch möglich, dass Rauchen in der Schwangerschaft auf eine gewisse verantwortungslose Haltung der werdenden Mutter hinweist, die sich ebenfalls im allgemeinen sozialen Umfeld des aufwachsenden Kindes ausdrückt. Dann würde nicht der Tabakkonsum selbst zu gewalttätigen Verhalten führen - er wäre nur ein Indiz für Kindheitsverhältnisse, die die Entwicklung von antisozialen Eigenschaften fördern.
Die vorgestellten Studien zeigen deutlich, dass Rauchen nicht nur „Ihre Gesundheit gefährdet“, wie es auf den Packungen steht, sondern das es wirklich der Gesundheit tatsächlich direkt schadet. Die Aufschrift stellt somit eher eine Verharmlosung der realen Verhältnisse dar, denn durch die Formulierung bleibt beim Raucher, falls er sie überhaupt liest, vor allem hängen, dass eine Gefahr für eine Schädigung zwar besteht, diese aber nicht unbedingt eintreten muss. Der Kampf gegen das qualmende Übel muss weiter geführt werden und er muss sowohl die Aufklärung über die Risiken als auch die Förderung des Bewusstseins umfassen.

K.H.

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Spruch des Monats:

Sie glauben sich nicht frei, wenn sie sich nicht selbst und anderen schaden können.

[Johann Wolfgang von Goethe]

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Kultur:

Running Man

Arnold Schwarzenegger als Vorbild? Wer sich bei diesem Namen nur an solch frühe Machwerke wie „Conan“ erinnert, muss das freilich lächerlich finden. Aber seitdem hat sich viel geändert - vor allem konnte sich Schwarzenegger schon bald leisten, sich seine Rollen selbst auszusuchen. Das Ergebnis sind Filme wie „Running Man“, in denen es um mehr geht, als nur dumpfe Gewalt und Action.
Die Handlung des Filmes spielt in näherer Zukunft. Die Menschen werden ebenso durch direkte Gewalt wie durch Manipulation über das Fernsehen im Griff des Staates gehalten. Eine besondere Rolle dabei spielt die Fernsehshow „Running Man“, in der Verbrecher um ihr Leben kämpfen müssen, während die Zuschauer Wetten auf diverse Menschenjäger abschlie&en können. So erreicht man gleich zweierlei. Einmal werden die Menschen vor den Bildschirmen gehalten. Ihnen wird das Denken zugunsten niederster Triebe der Gewalt abgenommen. Und ihre eigenen Aggressionen können sie so durch ihre Begeisterung für perfide Mörderstars abreagieren, anstatt sich dem revolutionären Kampf zuzuwenden. Zum anderen wird die Lüge vom gerechten und allgewaltigen Staat publikumswirksam transportiert. Der Staat ist gerecht, und die Verbrecher bekommen, was sie verdienen. So kann jeder seine perverse Mordlust ausleben und sich auch noch als guter und gerechter Staatsbürger fühlen.
Der Drehbuchautor Steven E. de Souza beschreibt in seinem auf einem Buch von Richard Bachman basierenden Film ein Musterbeispiel der manipulistischen Gesellschaft. Die Mechanismen der Herrschaft durch Manipulation über die Medien, die weit über die kapitalistische „Herrschaft des Geldes“ hinausgehen, werden eindrucksvoll demonstriert. Besonders gelungen: die Vorführung von Nachrichtenfälschungen unter Verwendung echten Bildmaterials. Dem Zuschauer bleibt angesichts der Kaltblütigkeit offensichtlicher Lügen der Protagonisten förmlich die Spucke weg. Interessant ist auch, wie die faschistoiden, perversen und brutalen Menschenjäger in der öffentlichen Meinung verniedlicht werden. Mord im Dienste des Staates wird zum Spiel für die ganze Familie. Die Parallelen zum gewaltverherrlichenden Wrestling-Zirkus, der nicht nur in Amerika Millionen begeistert, sind unverkennbar.
Arnold Schwarzenegger spielt (natürlich) den Helden der Geschichte. Unschuldig in die Mühlen der Justiz geraten, weil er sich dem System entgegengestellt hat, wird er in die Arena geworfen. Gemeinsam mit Freunden von der Widerstandsbewegung gelingt es ihm als „Running Man“ den Spieß umzudrehen und die Jäger zu Gejagten zu machen. Die öffentliche Meinung beginnt zu kippen, das System ist in Gefahr und kann sich nur durch weitere Fälschungen retten. Aber nicht für lang, denn der Rebellenbewegung gelingt es schließlich, den Medienapparat des Systems zu übernehmen und die Fälschungen zu entlarven. Das Wiederauftauchen des angeblich getöteten „Running Man“ ist der letzte Beweis, dass das Fernsehen, dass der Staat lügt. Wer dabei an die Nachricht von der angeblichen Hinrichtung des Kosovo-Albaner-Führers Rugova in Jugoslawien denkt, die von westlichen Medien als Propaganda für den Kosovo-Krieg lauthals verbreitet wurde, liegt gar nicht so falsch. Auch hier bewies das manipulistische Mediensystem selbst, dass es lügt, als Rugova Tage später, quicklebendig natürlich, Interviews gab.
Sicherlich ist die geradlinige Story des mutigen Einzelkämpfers „Running Man“ nicht besonders realistisch. Durch Kommandounternehmen lässt sich der Ausbeuterstaat nicht besiegen. Aber trotzdem zeigt der Film ganz klar: dieser Staat ist unmenschlich und muss bekämpft werden. Und er zeigt auch, worum dieser Kampf vorrangig geführt werden muss: um die Wahrheit.

T.D.

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Medien:

Wissenschaft und Unterhaltung

Ende März wurde im ZDF nach 14 Jahren die Knoff-Hoff-Show eingestellt. Das ist für uns ein Anlass, dem Team dieser Sendung noch einmal für die vielen unterhaltsamen und lehrreichen Stunden zu danken und unser Bedauern über das Ende dieser Sendereihe auszudrücken. Der Knoff-Hoff-Show ist es gelungen, über viele Jahre hinweg den Zuschauern wissenschaftliche Entdeckungen, physikalische oder chemische Phänomene und zukunftsweisende Erfindungen ohne erhobenen Zeigefinger nahezubringen. Es wurden dafür weder Kosten noch Spezialeffekte gescheut, und der Spaß kam auch nicht zu kurz. Erinnert sei hier nur an die Vorstellung der vielen kuriosen Erfindungen aus aller Welt, wie den Pantoffeln, an denen gleich Schaufel und Kehrbesen befestigt waren, oder dem Golfschläger mit integriertem Wäschetrockner. Es wurde gezeigt, dass Eisbären tatsächlich schwarze Haut haben, wie Hologramme erzeugt werden können, warum Feuerwerksraketen so schön bunt sind. Manche Erfindungen wurden das erste Mal bei Knoff-Hoff vorgestellt, lange bevor sie technisch serienreif waren - siehe Airbag. Und noch einer Sache hatte sich die Sendung verschrieben: dem Kampf gegen den Aberglauben. Die Praktiken und Tricks von Wunderheilern wurden ebenso aufgedeckt wie solche parapsychischen „Fähigkeiten“ wie Telekinese oder „Geisterbefragungen„.
Durch die optisch eindrucksvolle Präsentation der Experimente und Phänomene war die Knoff-Hoff-Show für alle naturwissenschaftlich und technisch Interessierten reizvoll. Die rege Beteiligung an den Zuschauerfragen und die stetigen Einschaltquoten zwischen 15% und 20% machten das immer wieder deutlich. Das ist gar nicht hoch genug zu schätzen in einer Zeit, da sich viele von wissenschaftlichen Erläuterungen und umfangreichen Formelapparaten abschrecken lassen. Die naturwissenschaftlichen Fächer in der Schule gehören wie Mathematik zu den ungeliebtesten überhaupt. Es werden immer wieder Stimmen laut, die eine „Verschlankung“ des Lehrstoffes fordern. Aber ist es nicht Ausdruck des Menschseins, wissen zu wollen, wie und warum die Welt um uns so und nicht anders funktioniert, welchen Gesetzen sie gehorcht? - Ist es nicht das, was uns vom Tier abhebt?
Umso mehr Anerkennung gebührt den Machern und Moderatoren der Knoff-Hoff-Show, die es geschafft haben, dem Publikum vor allem eins zu zeigen: dass Wissenschaft Spaß macht und überhaupt nicht trocken sein muss. - So sollte man sich für Bildung und Allgemeinbildung einsetzen.

K.H.

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Regionales:

Teilerfolg

In unserer letzten Ausgabe hatten wir über die Bemühungen der Volksinitiative „Für die Zukunft unserer Kinder“ in Sachsen-Anhalt berichtet. Ihr Ziel war es, das Landesparlament in Magdeburg zu zwingen, die Rücknahme der bereits beschlossenen Kürzungen im Bereich der Kinderbetreuung zu beraten. Trotz einer massiven Verleumdungs- und Propagandakampagne der Landesregierung ist es der Volksinitiative tatsächlich gelungen, bis zum 1. April sogar wesentlich mehr als die erforderlichen 35'000, nämlich 284'714 Unterschriften zu sammeln. Das ist ein großer Erfolg, wenn man bedenkt, wie schwer es ist, die Menschen in unserem Land zu motivieren und zu mobilisieren.
Nun ist der Landtag am Zug. Die Parlamentarier werden sich entscheiden müssen, ob sie tatsächlich Demokraten sind - und sich dem Willen des Volkes beugen, oder ob sie anderen Herren gehorchen. Zwar ist es unwahrscheinlich, dass die SPD-Regierung von ihren Plänen Abstand nimmt. Aber eine kleine Chance besteht für die Kinder trotzdem. Falls die Oppositionsparteien der Volksinitiative im Parlament zustimmen, wäre die SPD überstimmt. Dazu müssten aber auch die meisten PDS-Abgeordneten die Seite wechseln - was angesichts des Druckes ihrer Wähler zumindest möglich erscheint. Bleibt also nur zu hoffen, dass die PDS ihrer sozialen Verantwortung zumindest diesmal gerecht wird.

T.D.

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Nationales:

Diätenerhöhung

Während die Städte und Gemeinden vom finanziellen Kollaps sprechen, während die Zuwendungen für soziale Zwecke gekürzt werden, und dabei auch wirklich zukunftswichtige Bereiche (z.B., wie jüngst in Sachsen-Anhalt, angemessene Kinderbetreuung) eingeschränkt werden, werden in Bonn/Berlin schon wieder die Brieftaschen geöffnet. Natürlich nicht etwa, um daraus etwas abzugeben, sondern um sie weiter zu füllen.
Bundestagspräsident Wolfgang Thierse (SPD), in dieser Beziehung schon öfters aufgefallen und einschlägig bekannt, hat sich inzwischen mit den Fraktionschefs von SPD und Union darauf geeinigt, die Diäten der Bundestagsabgeordneten in den nächsten vier Jahren um insgesamt 1000 DM anzuheben. Der monatliche Verdienst unserer Abgeordneten wird damit bis auf 13875 DM im Jahr 2002 steigen. Thierse begründete die Erhöhung damit, dass sich die Bezüge der Parlamentarier endlich an die der Obersten Bundesrichter angleichen müssen. Lieber Leser, finden Sie nicht, dass sich auch Ihr Lohn oder Gehalt endlich an diese Einkommen angleichen sollte…?
Lassen wir doch einmal die Diätenentwicklung Revue passieren. 1970, nach 20 Jahren CDU-Herrschaft, erhielten die Abgeordneten noch „klägliche“ 2770 DM. 1980, nach 10 Jahren SPD-Regierung, waren es schon immerhin 7500 DM. Nachdem die Bezüge bis 1990, wieder unter der CDU, nur moderat auf 9664 DM stiegen, betragen sie inzwischen 12875 DM. In 30 Jahren eine Steigerung auf mehr als das 4,5fache! - Ich glaube kaum, dass es das bei einem anderen Gehalt ebenfalls gibt.
Wohl als Beschwichtigung für die Wähler fordert Thierse außerdem, dass Nebeneinkünfte der Abgeordneten zukünftig verstärkt offenzulegen sein sollten. Wohlgemerkt „offenzulegen“ - nicht etwa „anzurechnen“! Das hat ja wohl nicht mehr viel mit Ehrlichkeit, sondern vielmehr schon etwas mit Unverschämtheit zu tun. Die „Nebeneinkünfte“ der Abgeordneten stammen schließlich in den seltensten Fällen aus ehrlicher Arbeit, sondern meistens aus der Mitgliedschaft in diversen Aufsichtsräten (vielleicht sogar von konkurrierenden Unternehmen). Also statt Rechenschaft gegenüber dem Wähler eher ein hämisches „Schau mal, was ich habe“.

K.H.

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Parteidokumente:

Manifest der Kommunistischen Programmpartei - Teil 3

2. Was ist Kommunismus und was nicht ?

a) Was Kommunismus angeblich ist

Der Kommunismus ist eine Utopie?

Natürlich ist er das. Der Kommunismus ist für all jene ein Traum von einer glücklichen Zukunft, für die er noch nicht glückliche Wirklichkeit geworden ist. Wer nicht von der Zukunft träumen kann, der kann auch kein Kommunist sein. Doch wer sagt eigentlich, Träume könnten nicht wahr werden? Für uns ist das keine Frage des Glaubens. Wir müssen uns nicht einreden, irgendwann würde schon ein Erlöser kommen. Für uns ist es eine Frage des Wissens! Unsere Theorie mag ja einzelne Fehler enthalten, vielleicht sogar eine ganze Menge. Sie ist von Menschen gemacht, und Menschen machen Fehler. Aber sie beweist die grundsätzliche Realisierbarkeit unseres Traumes, und wer das Gegenteil behauptet, der müßte sie schon widerlegen, will er nicht als Ignorant dastehen. Wir sind keine Ignoranten, sondern Realisten, und trotzdem können wir uns Träume leisten. Und das ist gut so!

Der Kommunismus ist unmodern?

Daran besteht wohl kein Zweifel. Glücklicherweise ist die Zeit vorbei, da sich jeder intellektuelle Spinner und jeder Stammtischrevoluzzer Kommunist nannte. Auch Hosentaschendiktatoren in Entwicklungsländern lieben es heute nicht mehr so sehr, sich als kommunistische Wohltäter des Volkes darzustellen. Und das ist gut so!

Der Kommunismus ist veraltet?

Der Kommunismus ist alt. Er ist so alt, wie das Sehnen der ausgebeuteten und unterdrückten Menschen nach Freiheit, Gerechtigkeit und Wohlstand. Er wurde zu verschiedenen Zeiten verschieden genannt. Er hat seine Gestalt immer wieder verändert. Er ist auch noch nicht lang wissenschaftlich. Aber er entwickelt und erneuert sich. Er wird geschlagen und kann doch nicht vernichtet werden. Denn er ist die Liebe, die die Menschen dem Haß entgegensetzen, welcher die Ausbeutergesellschaften prägt. Es wäre unendlich schön, wenn sein Grund verschwunden und der Kommunismus damit veraltet wäre. Dann könnten wir uns neuen Aufgaben zuwenden. Doch Kälte beherrscht die Welt. Deshalb müssen wir bei unserem alten Ziel bleiben. Und das ist gut so!

Der Kommunismus hat versagt?

So so. Wo denn, bitte schön? In welchem Land? Etwa in den ehemals sozialistischen Ländern? Im Realsozialismus mag ja viel von Kommunismus geredet worden sein, am meisten von seinen Feinden übrigens. Aber gescheitert ist dort der Versuch, mit kommunistischen Phrasen ein feudalistisches System roter Fürstentümer zu bemänteln. Der Realsozialismus basiert auf Herrschaft, dort demokratischer Zentralismus genannt. Der Kommunismus lehnt Herrschaft ab. Nicht der Kommunismus ist gescheitert, sondern die Abweichung von ihm, der Verrat an ihm, sein Mißbrauch. Und das ist gut so!

Der Kommunismus ist dogmatisch?

In der Geschichte des Kommunismus hat es viele bedeutende Menschen gegeben, die bedeutende Erkenntnisse hatten und bedeutende Sätze sagten oder schrieben. Nur jene, die keinen eigenen Kopf zum Denken haben, halten diese Sätze für ewige Wahrheiten und lassen keine anderen Gedanken zu. Wir Kommunisten, die wir diesen Namen verdienen, haben einen eigenen Kopf. Wir legen Wert darauf, selbst über alles nachzudenken. Wir schöpfen aus dem Reichtum der schon gesammelten Erkenntnisse, aber wir maßen uns das Recht an, selbst und immer wieder neu zu urteilen. Und wir lassen uns nicht verbieten, auch an uns selbst zu zweifeln. Aber an einem kann es keinen Zweifel geben - wir Kommunisten vertreten konsequent unsere Grundsätze, auch wenn sie als Dogmen beschimpft werden. Und das ist gut so!

Der Kommunismus ist diktatorisch?

Ja, wir geben es zu, es gibt eine kurze Phase zu Beginn der Entwicklung der kommunistischen Gesellschaft, da müßten auch wir Macht ausüben, um die Macht der Ausbeuter zu brechen. Doch unsere Theorie zeigt uns eindeutig, daß es wirklichen Kommunismus nicht geben kann, solang Macht besteht. Sollten wir uns also tatsächlich als so dumm erweisen, eine Diktatur zu errichten, so werden wir unser Ziel nicht erreichen. Doch wenn das geschieht, dann ist das kein Fehler des Kommunismus, sondern unser Fehler, oder sogar unser Betrug. Dann jagt uns zum Teufel wie die anderen Ausbeuter auch und macht echten Kommunismus. Wer will, daß es ordentlich gemacht wird, der muß schon selbst handeln, anstatt sich auf uns zu verlassen. Und das ist gut so!

Der Kommunismus ist gleichmacherisch?

Ja, der Kommunismus ist gleichmacherisch. Wir achten Menschen nicht unterschiedlich, nur weil sie sich unterscheiden in Geburt, Rasse, Geschlecht, Sprache, Kultur, Reichtum, Verstand und was es sonst noch alles gibt, was weder Verdienst noch Schuld eines Menschen ist. Für uns sind alle Menschen gleich in der einen Eigenschaft, Menschen zu sein, die eigene, individuelle Entscheidungen treffen können und wollen und die eigene, individuelle Bedürfnisse haben.
Nein, der Kommunismus ist nicht gleichmacherisch. Wir achten Menschen unterschiedlich nach ihrer Moral, nach ihrem gesellschaftlichen und persönlichen Handeln, nach den Pflichten, die sie sich und anderen auferlegen und den Rechten, die sie für sich und andere fordern, nach den Unterschieden, die sie zwischen sich und anderen machen. Für uns sind alle Menschen unterschiedlich, jeder ist einzigartig, ein selbständiges Individuum mit ganz speziellen Fähigkeiten, Schwächen und Bedürfnissen, oft eine Bereicherung, manchmal auch ein Fluch der Gesellschaft.
Wir sehen nicht bloß eine Seite der Menschen. Und das ist gut so!

Der Kommunismus ist totalitär?

Welch hübsches Wort. Sein Erfinder war zweifelsohne hochintelligent. Schließlich ist es ihm gelungen, ein Wort zu erfinden, mit dem Faschismus und Kommunismus gleichgesetzt werden können. Durch ein solches Wort sollen die Menschen vergessen, daß der Faschismus gegen die Menschen da ist, der Kommunismus für sie.
Der Faschismus als Staatsform versucht genauso wie der Kommunismus alle Bereiche des Lebens zu durchdringen. Insofern sind beide tatsächlich totalitär. Doch der Faschismus tut dies mit Zwang bis zu Folter und Mord. Er will die Menschen beherrschen. Der Kommunismus arbeitet mit Überzeugung und freier Entscheidung. Wie kann man so etwas in einem Wort gleichsetzen?
Ja, es gibt "Kommunisten", die sind in Wirklichkeit Faschisten. Aber das sind nun mal nicht wir. Aber Vorsicht! Wir könnten lügen. Wir könnten rot getarnte Faschisten sein. Um Euch dann vor uns zu schützen, müßt ihr uns prüfen, uns kontrollieren! Und das ist gut so!

Der Kommunismus mischt sich in das Privatleben ein?

Der Kommunismus oder die Kommunisten? Sicher, unsere Weltanschauung bestimmt unser Leben. Täte sie es nicht, wären wir keine Kommunisten. Wir predigen doch nicht Wasser und trinken Wein. Diese Doppelmoral überlassen wir anderen. Doch, mischen wir uns in das Leben anderer ein? Absolut und definitiv nein! Alles, was uns nicht wenigstens mittelbar betrifft, geht uns auch nichts an. Jeder soll seine Angelegenheiten regeln, wie es ihm gefällt. Aber sobald diese Regelung darin besteht, daß andere Menschen darunter zu leiden haben, treten wir dagegen auf. Dann mischen aber nicht wir uns in das Leben eines Menschen ein, sondern wir wollen verhindern, daß sich Menschen in das Leben anderer Menschen einmischen. Natürlich bieten wir Hilfe an, wenn wir glauben, sie sei nützlich. Wer sie nicht will, dem drängen wir sie aber nicht auf. Und das ist gut so!

Der Kommunismus lästert Gott?

Wenn es einen Gott des Guten gibt, so ist er mit Sicherheit Kommunist. Wir lassen uns nicht von Menschen mit einem Gott drohen, die dadurch Gott lästern, daß sie sich anmaßen, in seinem Namen zu sprechen. Wenn ein Gott etwas gegen uns hat, so wird er sehr wohl fähig sein, selbst etwas dazu zu sagen. Unser Gewissen ist rein, wir haben vor diesem Gespräch keine Angst. Und wenn ein Gott kein Kommunist ist, dann vertritt er nicht das Gute, dann verdient er es, gelästert zu werden. Und das ist gut so!

Der Kommunismus bedeutet Unfreiheit?

Von allen Vorwürfen ist das wohl derjenige, dem wir am heftigsten zustimmen müssen. Wir tun, was wir nur können, um die Freiheit abzuschaffen - die Freiheit nämlich, Menschen auszubeuten. Wir wollen die Freiheit abschaffen, Menschen zu unterdrücken. Wir wollen die Freiheit abschaffen, Menschen legal zu bestehlen und zu betrügen. Wir wollen die Freiheit abschaffen, Menschen mit Massenvernichtungswaffen zu bedrohen. Wir wollen die Freiheit abschaffen, die Natur zu zerstören und damit der Menschheit die Zukunft zu nehmen. Wir wollen die Freiheit abschaffen, Menschen zu besitzen, über sie willkürlich zu entscheiden, sie zu benutzen. Diese Freiheit wollen wir abschaffen. Und das ist gut so!

 

(Wird fortgesetzt. Das gesamte Gründungsdokument der KPP kann unter kpp.aksios.de/position/manifest.htm gelesen werden.)

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Kleines Lexikon:

Militär: bewaffnete Gruppe von Menschen, die zum offenen, gewaltsamen Kampf und zur Repression gegen äußere Feinde organisiert ist.

Armee: besondere bewaffnete Gruppe von Menschen, deren gesellschaftliche Hauptaufgabe der militärische Dienst ist.

Krieg: bewaffneter, gewaltsamer gesellschaftlicher Kampf gesellschaftlicher Gruppen.

Zwangskrieg: Krieg als gewähltes Mittel zur Durchsetzung eigener politischer Ziele.

Verteidigungskrieg: Krieg als aufgezwungenes Mittel zur Verteidigung.

Provokation: nichtmilitärische Aktion, um einen Gegner zu einem militärischen Angriff zu verleiten.

Aggression: nicht durch Gewalt provozierter gewaltsamer Angriff. Eine Aggression kann offen, also militärisch, erfolgen, oder konspirativ durch Geheimaktionen. Des weiteren ist zwischen direkter Aggression, also einem Angriff mit eigenen militärischen Kräften, und indirekter Aggression, dem Stellvertreterkrieg, zu unterscheiden.

Offensive: Durchführung eines Angriffs im Verlauf kriegerischer Handlungen.

Defensive: Verteidigung gegen eine Offensive.

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Impressum:

Parteiwappen der GO der KPP (11876 Bytes)

"Das rote Virus" - Redaktion
Kommunistische Programmpartei
Postfach 1450
06204 Merseburg
Deutschland

internet: http://virus.aksios.de

Chefredakteur: Ki-Heij Gi
Chefkorrespondent: Tec Dian
Satz und Layout: Science & Fantasy
Ausgabe Nr. 7, April 1999
Redaktionsschluss 15.4.1999
Erscheinungsweise: monatlich
Internet-Version

© 1999 by KPP

unveränderter Nachdruck, Digitalisierung und Vervielfältigung erlaubt und erwünscht.

Weiterverwendung in Fremdpublikationen, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung der Redaktion und der Autoren.


 

 

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